Unter Vorbe­halt! Nutz­bare Neue­rung oder Nonsens?

Autoren

Janna Schir­de­wann, Marco Di Bella

Einlei­tung oder Zusam­men­fas­sung

Es ist eine Tatsache, dass die Pflege ein höchst anspruchs­voller Beruf ist, der zum einen ein hohes Maß an persön­li­chen sozialen Kompe­tenzen verlangt und zum anderen ein umfas­sendes sowie fundiertes Fach­wissen voraus­setzt. Und dennoch: In der Öffent­lich­keit wird nicht selten der Eindruck geweckt, das genaue Gegen­teil sei der Fall: Ob in der Diskus­sion um den Verbleib von Schul­ab­bre­chern, Lang­zeit­ar­beits­losen oder Migranten; nur allzu gerne wird auf den Pfle­ge­be­reich als vermeint­lich nieder­qua­li­fi­ziertes Tätig­keits­feld verwiesen – getreu dem Credo: „Pflegen kann doch jeder“. Gleich­wohl wurde im Hinblick auf die Profes­sio­na­li­sie­rung des Pfle­ge­be­rufes und um dessen Attrak­ti­vität zu stei­gern sowie den fort­schrei­tenden Fach­kräf­te­mangel entge­gen­zu­wirken, die Berufs­aus­bil­dung unlängst einer tief­grei­fenden Reform unter­zogen. In diesem Zusam­men­hang erfolgte auch erst­mals die verbind­liche Fest­set­zung von soge­nannten Vorbe­halts­tä­tig­keiten für Pfle­ge­fach­kräfte.

Quellen

  1. Basche J (2019): „Fünf Punkte für eine Reform der Pflege.“ In: RDG 16(3), S. 123–128
  2. Böge­mann-Groß­heim E (2004): „Zum Verhältnis von Akade­mi­sie­rung, Profes­sio­na­li­sie­rung und Ausbil­dung im Kontext der Weiter­ent­wick­lung pfle­ge­ri­scher Berufs­kom­pe­tenz in Deutsch­land.“ In: PfleGe 9(3), S. 100–107
  3. Dall­mann HU, Schiff A (2016): „Bedin­gungen einer guten Pflege. Aktu­elle Entwick­lungen in der Akade­mi­sie­rung der Pflege und in der Pfle­ge­praxis.“ In: Band 57 des Jahr­buchs für Christ­liche Sozi­al­wis­sen­schaften (JCSW), Münster, S. 171–197
  4. Dauer B, Jürgensen A (2021): Hand­rei­chung für die Pfle­ge­aus­bil­dung am Lernort Praxis. Bonn
  5. Di Bella M (2008): Dele­ga­tion der Behand­lungs­pflege. Band 2 der Reihe „Kölner Schriften für das Gesund­heits­wesen“, Köln
  6. Geissler B (2013): „Profes­sio­na­li­sie­rung und Profes­sion. Zum Wandel klien­ten­be­zo­gener Berufe im Über­gang zur post-indus­tri­ellen Gesell­schaft.“ In: Die Hoch­schule 22(1), S. 19–32
  7. Groß­kopf V, Klein H (2020): Recht in Medizin und Pflege. 5. Auflage, Balingen
  8. Höfert R (2011): Von Fall zu Fall – Pflege im Recht. 3. Auflage, Heidel­berg
  9. Howald B (2018): Haftungs­recht für die Pflege. Stutt­gart
  10. Igl G (2019): Gesetz über die Pfle­ge­be­rufe (Pfle­ge­be­ru­fe­ge­setz – PflBG). Praxis­kom­mentar, 2. Auflage, Heidel­berg
  11. Igl G, Staudte S (2008): Weitere öffent­lich-recht­liche Regu­lie­rung der Pfle­ge­be­rufe und ihrer Tätig­keit. Voraus­set­zungen und Anfor­de­rungen. München
  12. Robert Bosch Stif­tung [Hrsg.]: Gesund­heits­be­rufe neu denken, Gesund­heits­be­rufe neu regeln. Grund­sätze und Perspek­tiven. Stutt­gart
  13. Robert Bosch Stif­tung [Hrsg.]: Pflege neu denken. Zur Zukunft der Pfle­ge­aus­bil­dung. Stutt­gart
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  15. Weidner (2019): „Vorbe­halts­auf­gaben für die profes­sio­nelle Pflege.“ In: Pfle­ge­Leben 2/2019, S. 6–11
  16. Weidner (2011): Profes­sio­nelle Pfle­ge­praxis und Gesund­heits­för­de­rung. Eine empi­ri­sche Unter­su­chung über Voraus­set­zungen und Perspek­tiven des beruf­li­chen Handelns in der Kran­ken­pflege. Frank­furt
  17. Weiß T, Meißner T, Kempa S (2018): Pfle­ge­be­ru­fe­re­form­ge­setz (PflB­RefG). Praxiskommentar,Wiesbaden

Zita­ti­ons­vor­schlag

Schir­de­wann J, Di Bella M (2022): „Unter Vorbe­halt! Nutz­bare Neue­rung oder Nonsens? Vorbe­halts­tä­tig­keiten für Pfle­ge­fach­kräfte.“ In: RDG 19(6), S. 320–327