Congress­omat für schnelle Veran­stal­tungs­seiten

Jedes Jahr führt das Kölner Fort­bil­dungs­in­stitut PWG-Semi­nare zwei bis drei große Bildungs­ver­an­stal­tungen für Ange­hö­rige der Gesund­heits­fach­be­rufe durch. Zumeist erfolgt dies in Koope­ra­tion mit dem Schwes­ter­un­ter­nehmen G&S Verlag. Konkret handelt es sich dabei um

Bis vor einer Weile basierten die Webprä­senzen dieser drei Veran­stal­tungen noch auf dem kosten­freien Content-Manage­ment-System REDAXO. Verschie­dene Aspekte führten jedoch irgend­wann zu der Über­le­gung die Platt­form zu wech­seln. Die Wahl fiel schluss­end­lich auf Word­Press.

Die Webprä­senzen sollten dabei nicht einfach nur auf ein leis­tungs­fä­hi­geres System „umziehen“. Von Anfang war klar, dass es auch um eine opti­sche Neuge­stal­tung sowie um eine signi­fi­kante Verbes­se­rung der Funk­tio­na­lität ging.

Ein Kaugummiautomat
Wie bei einem Kaugum­mi­au­tomat: Beim Congress­omat wirft man was rein und raus kommt eine Veran­stal­tungs­seite – so der Plan (Bild: MIH83/​Pixabay).

Congress­o­mats Geburts­stunde

Das Grund­kon­zept ist schnell erklärt: Congress­omat ist ein soge­nanntes Theme, also eine Reihe von Dateien, die zusam­men­wirken, um das Design und die Funk­tio­na­lität einer auf Word­Press basie­renden Seite zu bestimmen.

Congress­omat liefert dabei das Funda­ment, um eine Veran­stal­tungs­seite zu gene­rieren. Der für jede Veran­stal­tung notwen­dige Fein­schliff erfolgt hingegen durch die Bereit­stel­lung eines Child Themes, welches der Seite den jeweils indi­vi­du­ellen Touch (Farb­ge­bung, Typo­gra­phie etc.) verleiht. Zugleich ermög­licht dieses Verfahren die Einbin­dung von veran­stal­tungs­spe­zi­fi­schen Funk­tionen, ohne dass ein Eingriff in die Grund­struktur (also dem Haup­theme) notwendig wird.

An dieser Stelle mag der Word­Press-affine Leser sich viel­leicht fragen, warum über­haupt die Notwen­dig­keit für eine Eigen­ent­wick­lung bestand. Immerhin gibt es für Word­Press ja bereits eine Viel­zahl an Themes und Plugins, die sich mit der Orga­ni­sa­tion von Events ausein­an­der­setzen. Das zwar grund­sätz­lich richtig, doch bei genauerer Betrach­tung zeigte sich bei vielen Produkten, dass diese nicht über den gefor­derten Funk­ti­ons­um­fang verfügten. Andere schei­terten hingegen an der mangelnden Doku­men­ta­tion, unzu­rei­chenden Über­set­zung oder an einer zu umständ­li­chen Benut­zer­füh­rung.

Mitaus­schlag­ge­bend für die Entschei­dung zu einer Eigen­ent­wick­lung waren vor allem die Besond­heiten der jewei­ligen Veran­stal­tungen, die sich mit dem bestehenden Angebot nicht oder nur mit einem erheb­li­chen Aufwand reali­sieren ließen:

  • Bei der Winter­aka­demie handelt es sich um eine einwö­chige Bildungs­ver­an­stal­tung mit tägli­chen wech­selnden Work­shops.
  • Bei der Pfle­ge­fort­bil­dung des Westens handelt es sich um eine Kongress­ver­an­stal­tung, in dessen Rahmen ein Inno­va­ti­ons­forum und eine Messe statt­findet.
  • Der Inter­dis­zi­pli­näre Wund­Con­gress ist eben­falls eine Kongress­ver­an­stal­tung. Neben dem aus Vorträgen bestehenden Haupt­pro­gramm finden bis zu sechs, zum Teil parallel verlau­fende Begleit­ver­an­stal­tungen an wech­selnden Loca­tions statt. Darüber hinaus gibt es eine Indus­trie­messe mit zahl­rei­chen Ständen, die sich auf drei Räum­lich­keiten verteilt.

Unter der Haube von Congress­omat

Die Einrich­tung der einzelnen Seiten und Beiträge erfolgt im Congress­omat – wenn­gleich noch in recht rudi­men­tärer Form – mittels des Guten­berg Editors. Des Weiteren kommen regel­mäßig eine Reihe von Plugins zum Einsatz, wie beispiels­weise Quad­Menu zur Reali­sie­rung eines Mega-Menüs (ein Wunsch der dama­ligen Kongress­or­ga­ni­sa­torin) und natür­lich das formi­dable Advanced Custom Fields (ACF).

Blick in den Congressomat
Blick auf eine Seite des Congress­o­maten. Aus Sicher­heits­gründen wurden andere Menü­punkte ausge­blendet.

Mit Congress­omat lassen sich ein- oder mehr­tä­gige Veran­stal­tungen einrichten, die aus einem oder mehreren Programmpunkt(en) bestehen. Jedem Programm­punkt lassen sich eine Örtlich­keit sowie ein- oder mehrere Refe­renten zuordnen. Daneben lassen sich Koope­ra­ti­ons­partner (Unter­nehmen, Orga­ni­sa­tionen etc.) sowie verschie­dene Koope­ra­ti­ons­formen (Spon­so­ring, Medi­en­partner, Mitver­an­stalter etc.) einrichten. Zur Reali­sie­rung einer Messe können Ausstel­lungs­pa­kete und Ausstel­lungs­flä­chen defi­niert werden, deren Standort bestimmt und ein Koope­ra­ti­ons­partner als Aussteller zuge­wiesen werden.

Die tech­ni­sche Seite besteht – soviel sei an dieser Stelle verraten – aus einer geschickten Verknüp­fung unter­schied­lichster benutz­de­fi­nierter Beitrags­typen und Taxo­no­mien sowie einer Reihe von Abfra­ge­rou­tinen.

Corona zwingt zur Virtua­li­sie­rung

Die Messe- und Kongress­branche gehört zu den Berei­chen, die durch die Corona-Eindäm­mungs­maß­nahmen der Bundes­länder beson­ders massiv in Mitlei­den­schaft gezogen wurden. Zugleich zwang die neue Situa­tion auch zu neuen Veran­stal­tungs­formen, wie beispiels­weise Online-Konfe­renzen oder hybrid durch­ge­führte Events.

Und es führte zu neuen Heraus­for­de­rungen: Denn nun galt es nicht mehr allein darum eine digtiale Anlauf­stelle zu einer Veran­stal­tung zu erstellen. Es musste auch ein Ort geschaffen werden, von dem man aus an dem Event parti­zi­pieren konnte. Auch eine virtu­elle Messe galt es plötz­lich zu reali­sieren und „digi­tale Kongress­ta­schen“ wollten plötz­lich bestückt werden.

Hier zeigte sich die beson­dere Flexi­bi­lität des Congress­o­maten. Sie ermög­lichte nicht nur die erfolg­reiche „Virtua­li­sie­rung“ der beiden eigenen Fach­kon­gresse, sondern auch die digi­tale Durch­füh­rung von Veran­stal­tungen Dritter zu denen die PWG-Semi­nare beauf­tragt wurde:

Congressomat als IWC
Congress­omat im Kleid des Inter­dis­zi­pli­nären Wund­Con­gresses.

Die Zukunft des Congress­o­maten

Unklar ist, wie es mit dem Congress­omat weiter­gehen wird. Die vergan­genen Jahre waren vor allem geprägt durch das Erstellen von kunden­spe­zi­fi­schen Lösungen. Dementspre­chend blieben grund­le­gende Weiter­ent­wick­lungen auf der Strecke. Ideen gäbe es zuhauf, Poten­zial für mehr besteht defi­nitiv. Viel­leicht findet sich die Zeit für eine Revi­sion des Congress­o­maten oder eine Möglich­keit, die bisher gemachten Erfah­rungen in ein neues Projekt zu über­führen.